Definition Beziehung Partnerschaft

Festlegung der Partnerschaftsbeziehung

Es passiert, wenn beide Partner bewusst auf sexuellen Austausch verzichten. Das sexuelle Verhältnis, auf der anderen Seite, beinhaltet Zärtlichkeit und Sex. Wir definieren Liebe und Partnerschaft eher nüchtern. Anerkennung und Dankbarkeit sind in jeder Hinsicht unerlässlich.

Machtbeziehungen in Kooperationen

Im vorliegenden Beitrag werden die Begrifflichkeiten Macht und Abhängigkeiten in der Partnerschaft erörtert. Außerdem wird über die Gründe und Konsequenzen einer ungleichen Machtverteilung zwischen Männern und Frauen berichtet. Es scheint auf den ersten Blick unüblich, Macht und Einfluß in intimen Verhältnissen zu prüfen, da oft angenommen wird, daß Ehepartner sich nur auf das Wohl des Ehepartners oder des Gemeinwohls konzentrieren, anstatt nach Macht zu streben oder sie auszufüllen.

Beim näheren Hinsehen wird jedoch deutlich, dass Macht und Einflussnahme auch und gerade in innigen Verhältnissen wichtig sind. Schon 1959 betonten er und Kelley, dass der Einfluß der Menschen auf einander eine Beziehung überhaupt erst möglich machte. Das bedeutet, dass wir nur dann von einer nahen Beziehung reden können, wenn das Benehmen des einen für den anderen positiv oder negativ ist.

Wir können etwas vereinfachend feststellen, dass jeder Mensch bestrebt ist, so viele Prämien und so wenig Strafen wie möglich zu erwirken. Das gilt auch für Partnerschaften: In einer Beziehung will man viele gute und wenige schlechte Erlebnisse haben. Die Bezeichnung Macht kommt jetzt ins Spiel, sobald man bedenkt, wer einem diese Belohnung und Strafe gibt.

Gibt ein Mann zum Beispiel seiner Ehefrau Blüten und sie ist glücklich darüber, hat sein Benehmen für die Frauen gute Folgen. Wenn der Mann seine Ehefrau beleidigt, hat das einen negativen Einfluss auf sie. Aber wenn die Dame ihre eigenen Blüten kauft oder sich selbst bemängelt, erreicht sie ein ebenso gutes wie negatives "Ergebnis", ist aber vollkommen losgelöst vom Benehmen ihres Manns.

Die beiden glauben nun, dass eine gute Beziehung nur dann besteht, wenn die beiden Seiten sich stark miteinander verbinden und nicht, wenn das Benehmen des einen für den anderen unbedeutend ist. Man kann also davon ausgehen, dass Macht - und ihr Gegenteil: Abhängigkeiten - in jeder Partnerschaft vorkommt.

Sie sind auf Ihren Gegenüber angewiesen, wenn bedeutende Prämien nur durch Ihren Gegenüber erzielt werden können. Wenn Sie Ihre Belohnung selbst erhalten können, sind Sie selbstständig. Bei einer traditionsreichen Gastfamilie mit einem Mann als "Ernährer" und einer Haushaltsfrau ist die Ehefrau von ihrem Lebensgefährten wirtschaftlich abgesichert, wenn sie nicht selbst einkommen kann.

Dagegen ist der Mann von der Person abhaengig, sobald er die notwendige Haushaltsarbeit nicht selbst erledigen kann. Im obigen Beispiel sind Mann und Frau interdependent. Wahrscheinlich sind beide Seiten mit ihrer Beziehung einverstanden, wenn sich beide gleichermaßen von einander abhängen. Aber es gibt genügend Fälle von Partnerschaft mit einer ungleichen Verteilung der Macht.

Wenn der Mann beispielsweise die Hausarbeiten mit technischer Ausrüstung selbst erledigen kann, wenn er es sich erlauben kann, jeden Tag auswärts zu speisen oder eine Hausfrau einzustellen, ist ihm die Arbeit seiner Ehefrau weniger wichtig. Dann wäre die Ehefrau mehr vom Mann abhängig als von ihm.

Noch ein Beispiel: Wenn der Mann nur sein persönliches Gesprächsbedürfnis mit seinem Mann stillen kann, während die Dame neben ihrem Mann auch mit gutem Freund sprechen kann, ist er von diesem Gesichtspunkt mehr abhängig als sie. Wer besonders auf den Lebenspartner zur Befriedigung seiner Ansprüche angewiesen ist, ist immer stärker abhängig.

Hat der eine mehr Macht als der andere, spricht man von der relativen Macht. In einer Beziehung haben wir die Macht so weit festgelegt, dass ein Geschäftspartner die Vorteile und Ausgaben beeinflusst, die der andere hat. Die andere Definition lautet: Ein Gesprächspartner hat Macht, wenn er das Benehmen, die Meinung, das Urteil oder die Entscheidung des anderen mitbestimmen kann.

Das nennt man gesellschaftlichen Einfluß. Der gleiche Einfluß kann jedoch anders aussehen: Sie sind sich entweder über alle Probleme einig, die sie beide betreffen (sie diskutieren z.B. die Urlaubsplanung und den Erwerb eines Fernsehers), oder sie verteilen die Kompetenzen (ein Ansprechpartner übernimmt den Feiertag, der andere den Fernseher). Die beiden Models sind gleichberechtigt erprobt.

Die Einflussnahme ist nur dann unterschiedlich stark ausgeprägt, wenn - zusammengefasst über alle wesentlichen Gebiete - in der Regel derselbe Ansprechpartner das entscheidende Votum hat. Inwiefern kann ein Teilhaber den anderen mitbestimmen? Eine sehr bekannte Publikation von Französisch und Raven (1959) unterscheidet folgende Grundsätze der Macht: Macht durch Legitimität: Man läßt sich von seinem Lebenspartner beeinflußen, wenn man glaubt, daß er das Recht hat, über sein Verhalten oder seine Entscheidung zu entscheiden - so wie man dem Zustand diese Legitimität an seine Bürger, dem Pädagogen an seine Schüler oder den Erziehungsberechtigten an seine Kinder gewährt.

Wo der Mann als Familienoberhaupt angesehen wird, wird ihm von Anfang an Macht verliehen. Power through Reward: Ein Gegner hat Macht über den anderen, wenn er in der Lage ist, den anderen für wünschenswertes Verhalten zu entlohnen. Kraft durch Bestrafung: Ebenso können Sie Ihren Gegner für unerwünschtes Verhalten bestrafen.

Kraft durch Identifikation: Wenn Sie sich mit Ihrem Gesprächspartner sehr eng verbunden fühlen, kann es passieren, dass Sie tun und denken, was Ihr Gesprächspartner allein aufgrund dieser "Einheit" macht und denken. Dies kann dazu fuehren, dass der abhaengigere Gesellschafter bei Unstimmigkeiten sehr rasch einlenkt oder gar keine Gespraeche aufnimmt.

Wenn sich ein/e PartnerIn mit einem Gebiet gut vertraut macht, ist es offensichtlich, dass er/sie die mit diesem Gebiet verbundenen Entscheide treffen wird. Der kochende Gesprächspartner bestimmt die Bestandteile der Soße, wenn er zu einem Bankett eingeladen wird; derjenige, der weiß, wie man Geld investiert, kümmert sich um die gemeinsame Abwicklung der Banktransaktionen, etc.

Diese Einflussnahme ist im Gegensatz zu den anderen Machtgrundlagen branchenspezifisch, d.h. sie betrifft nur den Bereich, in dem einer der Gesellschafter Spezialist ist. Anschließend nimmt der eine Gesellschafter Einfluß, wenn er den anderen besonders gut von seinem Blickwinkel überzeugt und die besten Gründe vorbringt. Oft ist es nicht leicht, das Kräfteverhältnis in einer Partnerschaft zu bestimmen - auch nicht für die Beteiligten selbst.

Als Beispiel sei hier die Macht durch Identifizierung genannt: Wenn sich eine Person von Anfang an ihrem Lebenspartner anpasst, ist sie sich ihrer Macht nicht bewußt. Zum Beispiel, wenn sich ein Mann ab und zu heftig benimmt, wird sich die Dame auch dann angemessen benehmen, wenn eine eigentliche "Bestrafung" schon sehr lange nicht mehr vorlag.

Zahlreiche Übungsbeispiele belegen, dass der mächtige Teilhaber sich seiner eigenen Macht nicht bewußt sein muß. Wer beim Kauf von Möbel und Vorhängen bereits den eigenen Stil der Partnerin beachtet und alles ablehnt, was ihm wahrscheinlich nicht passt, schaut nur nach aussen.

Doch der Mann hatte beträchtlichen Einfluß, was ihm nicht klar wird. Dasselbe gilt, wenn eine Dame davon absieht, ein Kleid zu kaufen, um nicht der möglichen kritischen Haltung des Menschen zu erliegen. Die Ermittlung der Kräfteverhältnisse wird noch schwieriger, wenn man berücksichtigt, dass der entscheidungsbefugte Teilhaber nicht immer zugleich die Macht hat - und zwar dann, wenn der starke Teilhaber ihm die Entscheidung überträgt:

Wer den Mann den Weg in die Feiertage entscheiden läßt, kann dies bewusst tun, um dem Mann das Machtgefühl zu vermitteln, bei der nächst größeren Wahl im Vordergrund zu stehen (weil sie jetzt "on" ist) oder weil sie einfach keine Lust hat, sich darum zu kuemmern.

Weil die Macht also oft auf subtile Weise und unbeachtet wahrgenommen wird, wissen die Gesellschafter oft nicht einmal, wer der Stärkere in ihrer Beziehung ist. Männer und Frauen kommen oft zu widersprüchlichen Äußerungen, was es für Außenseiter sehr schwer macht, das Kräfteverhältnis zu bestimmen. Bei einigen Verhältnissen hat die Ehefrau einen grösseren Einfluß auf den Mann als bei anderen.

Wer sich von seinem Gesprächspartner löst und eine neue Beziehung eingeht, kann in der bisherigen Partnerschaft schlechter und in der neuen besser sein - oder anders herum. Inwiefern kommt ein Ehepaar in eine unausgeglichene Beziehung? Unterschiedliche Interessen in der Beziehung: Wenn ein Teilhaber den anderen mehr lieb hat und meint, ohne ihn nicht auskommen zu können, fällt er leicht in eine untergeordnete Sonderstellung.

Nach seinem Dafürhalten muss er alles in seiner Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Beziehung nicht zerbrochen wird. Viel Zuneigung, vor allem, wenn sie von Verunsicherung und Neid begleitet wird, macht Sie verwundbar für den Einfluss Ihres Gegenübers. Oft hat auch derjenige, der die bessere Alternative zur bisherigen Beziehung hat, die grössere Macht.

Wer glaubt, ohne Schwierigkeiten einen neuen Ehepartner zu haben, und vielleicht auch schon eine Beziehung hat, hat wenig Anlass zur Anpassung. Wer ohne eine Partnerin oder einen Partner sehr gut auskommt, wird vermutlich weniger beeinflusst werden als derjenige, für den das Zusammenleben in der bisherigen Partnerschaft ohne Gegenleistung ist.

Verschiedene Ressourcen: Ein/e PartnerIn mit vielen positiven Qualitäten (Attraktivität, Sozialkompetenz, Intelligenz) hat oft auch Macht. Ein Grund dafür ist, dass er der Meinung ist, dass er über die besseren Möglichkeiten zur existierenden Beziehung verfüge. Aber er hat auch die notwendigen Mittel, um Veränderungen im Verhalten seines Gesprächspartners zu honorieren und kann deshalb "Macht durch Belohnung" ausleben.

Ein Mann, der vielleicht besser ausgebildet ist und mehr Geld einbringt als seine Ehefrau, sieht sich also nicht zwangsläufig als jemand, der auch in anderen (persönlichen) Gebieten besonders gute Vorzüge hat. Auch ist er nicht unbedingt der Meinung, dass er über die besseren Möglichkeiten der Beziehung, weniger Interessen oder mehr Einflussmöglichkeiten verfügt.

Das objektive Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau spiegelt sich nicht in ihren subjektiven Gefühlen wider. Soziologisch gesehen kommen soziale Standards und Gebilde hinzu; in patriarchalen Gemeinschaften beispielsweise erhalten die Menschen von Anfang an mehr Macht. Ein unausgewogenes Verhältnis hat vor allem die Folge, dass die Beteiligten unzufrieden sind. In einer älteren amerikanischen Untersuchung wurde festgestellt, dass 95% der weiblichen und 87% der männlichen Bevölkerung eine gleichwertige Beziehung anstrebt.

Deshalb sind Menschen, die ihre Partnerschaft als gleichwertig betrachten, besonders befriedigt, während es für beide Seiten am schlimmsten ist, wenn die Frauen stärker sind als die Männer. Sie verstoßen nicht nur gegen die Gleichheitsnorm, sondern auch gegen die traditionellen Geschlechterrollenstereotypen, nach denen ein Übermaß an Macht von Männern akzeptabler ist als eine dominierende Ehefrau.

Unsere eigenen Untersuchungen haben auch ergeben, dass gleichwertige Gesellschafter die höchste Befriedigung haben. Unzufriedene Menschen sind diejenigen, die sich selbst mehr abhängig fühlen als ihre Mitmenschen. Wer glaubt, mehr Macht zu haben als sein Gegenüber, zeigt ein mittleres Maß an Selbstzufriedenheit. So ist es immer noch besser, Macht über den eigenen Lebenspartner zu haben, als von ihm beherrscht zu werden.

Die Ergebnisse aus den USA, wonach eine Frauen- gegenüber einer Männerdominanz weniger günstig ist, konnten in unseren Umfragen nicht ermittelt werden. Die Frage, ob gleiche Partner auch stabilere Beziehungen haben, ist noch nicht geklärt. Eine mangelnde Gleichstellung führt in einer Kultur, die Männern mehr Macht gibt als Frauen und in der diese Vorherrschaft als gegeben vorausgesetzt wird, nicht zu Unbefriedigung oder gar Abgrenzung.

Doch auch persönliche Standards sind wichtig: Bei Pärchen mit einer klassischen Haltung gegenüber dem gewünschten Benehmen von Mann und Frau gilt die männliche Herrschaft als weniger schwierig als bei Pärchen, die die Gleichheitsnorm darstellen. Es kann auch Unterschiede in der Macht zwischen den einzelnen Geschäftspartnern im Bereich des Geldes gibt.

Die mächtigeren können das Geld entweder selbst verwalten oder es an die weniger starken Parteien auslagern. Wer die Vermögensverwaltung auf den anderen übertragen hat, kann in einer relativen Machtposition bleiben, indem er die Tätigkeiten des Geschäftspartners steuert und ggf. ausgleicht. Oftmals übernimmt derjenige, der über die grössere Fachkompetenz verfügt, die finanziellen Belange.

Inwiefern sich aus einer solchen Aufgabenteilung auch Unterschiede in der Macht ergeben, ist davon abhängig, ob der andere Teilhaber ( "Widerspruch") an den Beschlüssen beteiligt ist. Der Spesenausgleich ist so reguliert, dass Sie sich um Ihren eigenen Tagesbedarf (z.B. Essen) kümmern, während Ihr Gesprächspartner "sein" Vermögen in dauerhafte Wertvorstellungen anlegt und in Ihrem eigenen Interesse einkauft.

Sie wissen nicht, wie viel Ihr Kollege verdiene oder wie viel Geld er habe. Einkäufe werden oft ausgelassen, weil scharfe Kritiken vom Geschäftspartner erhofft werden. Gleichheit und Zufriedenheit in der Beziehung.