Laut Bitkom sind die Benutzer von kostenpflichtigen Diensten vorwiegend darauf vorbereitet, höhere Summen an Partnertauschbörsen einzusetzen. In vier von zehn (40 Prozent) wird angegeben, dass sie 30 EUR oder mehr pro Kalendermonat bezahlen oder bezahlt haben. Zwei von zehn (30 Prozent) wenden 20 bis weniger als 30 EUR an, weitere zwei von zehn (21 Prozent) weniger als 20 EUR.
Von zehn (80 Prozent) benutzen acht am Abend Online-Dating-Services, sieben vom zehn. Morgen (2 Prozent) und Mittag (4 Prozent) sind dagegen ziemlich ungewöhnliche Momente, um im Internet zu klirren.
Die Verlagsgruppe Holtzbrinck zieht offenbar die Folgen aus dieser Entwicklung: Der firmeneigene Partnertausch Parship, der am Valentinstag 2001 gestartet wurde, wird an die englische Investmentgesellschaft Oakley Capital veräußert. Parship erzielte 2014 ein Umsatzwachstum von 35 Prozentpunkten und den größten Wert in der Geschichte des Unternehmens von 60 Mio. EUR, so Parship, zeitgleich mit dem Ausverkauf.
Bereits 2010 hatte die Tochtergesellschaft der Firma Holltzbrinck jedoch einen Jahresumsatz von 56 Mio. EUR erzielt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Handelsplattform rund zehn Mio. Benutzer - in jüngster Zeit hatte sich Parship bei den eigenen Benutzerzahlen zurückhaltend verhalten. Spaetestens seit 2012 ist absehbar, dass die Holtzbrinck-Partnerbörse kein Schwerpunktprojekt mehr ist.
Zu dieser Zeit war ein Kauf von Parship fehlgeschlagen, weil kein Anleger dazu bereit war, den vom Verlag geforderten Betrag für die Verlagsplattform zu beschaffen. Weil das Unternehmen seine "strategischen digitalen Aktivitäten vor allem auf das Umfeld der Kerngebiete Naturwissenschaft und Pädagogik sowie auf Content-Angebote und buchbezogene Inhalte" fokussieren will, ist jetzt der passende Moment, um einen neuen Investoren an das Unternehmen zu binden, so der Verlag.
Parship ist jedoch optimistisch: Der neue Inhaber ist "der ideale Geschäftspartner, um die Marktposition von Parship zu festigen und unsere hervorragende Wachstumsstory fortzusetzen", so die Parship-Geschäftsführer Tim Schiffers, Henning Rönneberg und Marc Schachtel. Das in London ansässige Unternehmen Oakley Capital ist eine Private-Equity-Gesellschaft mit einem Volumen von rund einer Mrd. USD an Assets under Management.