Zusammen mit neun anderen Menschen hat sie ihre Erfahrung in einem Internettagebuch veröffentlicht. Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld vom Institut für Sozialwissenschaften der Uni Bamberg ist überzeugt, dass das Medium des Internets in den vergangenen Jahren andere Formen der ritualisierten Partnersuche durchbrochen hat.
Sie wollen wissen, wie Mann und Frau ihre Partnersuche im Netz planen und ihre Entscheidung fällen. "In unserer Untersuchung prüfen wir die wichtigsten Dating-Plattformen. Er kann bereits einige Trends erkennen: "Was man hier anhand des Kontaktverhaltens von Männern und Frauen feststellen kann, ist, dass der Mann im Grunde genommen mehr aktiv ist, auch wenn der Geschlechteranteil gleich ist.
Der Mann ist das aktive Sexualleben, d.h. er hat eine erhöhte Tendenz zum Kontakt. Da sind die Damen etwas sorgfältiger, könnte man meinen. "Die 29-jährige hat während der Testphase 16 Männerkontakte geknüpft und damit den ersten Rang im Online-Test belegt. Die Hauptfrage war, welche Eigenschaften des anderen Geschlechtes von Mann und Frau in welcher Form bewertet werden.
Im Klartext: Drei Eigenschaften waren für ihn ausschlaggebend: Lebensalter, Bildungsstand und körperliche Ausstrahlung. Die Wissenschaftlerin aus Bamberg kam zu folgendem Ergebnis: "Die körperliche Anziehungskraft ist nicht ganz so einfach zu erfassen; dafür nutzen wir unterschiedliche Anzeiger. Es zeigt sich, dass Männern viel Aufmerksamkeit auf die körperliche Anziehungskraft von Damen gelegt wird, sie vermeiden es, daß Damen in höhere Klassen fallen und daß sie grösser sind als sie selbst.
Besonders oft nehmen sie Kontakt zu blonden Damen auf. "Diese Neigung zur körperlichen Anziehungskraft ist bei der Frau nicht ganz so groß. Gewöhnlich achten sie nur darauf, dass der Mann grösser ist als sie selbst. Allgemein lässt sich feststellen, dass der Bildungs- und Berufsstand der Männer von der Frau stärker beachtet wird.
"Mit zunehmendem Lebensalter ziehen sie es vor, gleichaltrigen Männern und älteren Männern den Vorzug zu geben. Im Allgemeinen ziehen die Herren die jüngeren vor. Wenn man sich die Beiträge über die Veränderung der Geschlechterrolle anhören würde, wäre das Verhalten der Partnersuche gleichberechtigt. Die Tatsache, dass zum Beispiel nach wie vor versucht wird, einen höhergestellten Ehepartner zu gewinnen, ist von großer Bedeutung.
Gerade bei der jungen Menschengeneration könnte man davon ausgehen, dass die Frau einen steigenden Anteil am Familienleben hat, weshalb auch Ausbildung, Verdienst und Stellung von größerer Wichtigkeit sind. Es sollte besonders aufregend sein, dass eine Auswahl von Anwendern immer wieder auf der Suche nach einem Partner ist. Weil Erfolge in der digitalen Umgebung, also soviele Verbindungen wie möglich, keine Partnerschaften in der Realität bedeuten.