Anscheinend übertrifft sich Vanessa mit Album Nr. 3 wieder selbst!
Hannoversche Musikerinnen und Hannoverschen Landes sprechen Spanisch: "El Movimento" ist der Name von Marquess' neuem Album. Marquis ist zurück - mit vielen Strandsongs. Ein Teil der Lieder wurde in Havanna auf Kuba geschrieben - so hatte die hannoversche Gruppe die ganze Weile die Oberhand in ihren Rucksäcken. Zusammen mit "En Movimiento" Sascha Pierro, Keyboarder Christian Fleps und dem Gitarristen Dominik Decker beginnt das zweite Lebensjahrzehnt als Gruppe mit mehr Elan.
Weil der Titel des Albums freizügig umgesetzt wurde, heißt das nichts anderes als "stay in motion". Mit den 13 Liedern auf dem neuen Album gibt es griffige und melodiöse Dancehall-Beats, die das balladeske Lied "Julia" und "Te Extraño" auch nach lebhaften Upbeat-Nummern klang. Dabei hat Marquess dieses Mal Gäste aus Mexiko, Venezuela und Kuba. Zum Beispiel der aus Havanna kommende Racker Raykuba, der in "Oh Camarera", "Te Extraño" und "Suavecito" für einen kühlen, schlagartigen Sprachsong bürgt.
Im ersten Lied des Alphabets "Calle del Ritmo" setzt Drummer Nené Vásquez aus Venezuela den Klang, der bereits mit Shakira auf Tournee war. Stattdessen lassen wir uns von unseren jugendlichen Kolleginnen und Kollegen und ihren musikalischen Ansichten inspirieren", sagt die Gruppe. Auch sonst bestreitet die Gruppe nichts: Sie spielen ihre Lieder auf Englisch - keiner der Musikanten hat seine Ursprünge im südlichen Europa.
Sascha Pierro, der Sänger, ist Deutsch-Italiener, der restliche Teil der Gruppe kommt aus Deutschland. Sascha Pierro hat keine Bedenken, dass Native Speakers wegen der spanischen Landessprache die Nasen drehen werden: "Die Menschen sind glücklich und dankbar, dass wir in ihrer Landessprache singen", sagt er in einem Gespräch. Obwohl Bands und Gäste zusammengewachsen sind, ist der geheime Stern des Albums das harmonische Wechselspiel von Perkussion und Guitarre in der Bearbeitung.
Marquess setzt in den Liedern "Suavecito" und "Tic Tac" beiläufig ihren grössten Trümpfe an: ihre funkelnde gefühlsmäßige Selbstverständlichkeit. Auch wenn Marquess nicht für Tiefe, sondern vor allem für gute Laune steht, hat die Gruppe mit "Ayer" ein sentimentales Teil auf ihrem Album. Marquis zeigt, dass Leichtigkeit und Liebesmelancholie keine Widersprüche sein müssen.
Die Handwerkskunst ist solid, aber es hätte auch mehr Latino-Liebe sein können: "El Movimento" hört sich an wie ein Ferienaufenthalt - nach viel Sonnenschein, einem sorgenfreien Hochsommer, glücklichen Festen und einer guten Stimmung. Auch in Ihrer Freizeit: Musiktitel, Noten, Musik, Ton.