Der Konsument hat sicherlich keine Möglichkeit, genaue Informationen zu erhalten. Die meisten Menschen haben nichts gegen solche Stoffe in ihrer Nahrung - dafür ist die Dosierung viel zu niedrig. Bei Azofarbstoffen hat das Europäische Parlament anfangs Juni ein neues Kennzeichnungsgesetz verabschiedet, das die Kennzeichnung von Produkten mit Kunstfarben mit einem Warnschild vorschreibt.
Ein Himbeer- oder Pfirsichjogurt mit "natürlichem Aroma" muss laut Packung keine Himbeere oder Pfirsich enthalten. "Doch da der Bundesbürger ein Produkt ohne Konservierungsstoffe will, sagte der Gesetzgeber: "Kein Wunder, wir setzen Natriumbicarbonat als Säurebildner ein", sagt der Nahrungsmittelchemiker Udo Pollmer, Mitgründer des European Institute of Food and Nutrition Sciences.
"Wenn man die Zutatenliste der verpackten Lebensmittel durchsehen will, wird es rasch schwierig. "Das ist absichtlich so kompliziert", sagt Pollmer. "Es ist nur notwendig zu erklären, was eine bestimmte Funktion in der Ernährung hat. "Dies verwirrt den Verbraucher", sagt Brigitte Grothe vom BAFU.
Laut Vorschrift müssen solche Substanzen aus dem Produkt ausgeschieden werden, mit Ausnahme von "technisch unvermeidbaren Rückständen". "Doch was sich nicht vermeiden lässt, lässt sich sehr verschieden interpretieren", mahnt Lebensmittelchemiker Paulus. Natürlich kann der Konsument vom Erzeuger präzise Informationen über die Inhaltsstoffe verlangen. Dies muss jedoch nicht gesetzlich geregelt werden. Sie schlussfolgert: "Die Fabrikanten wissen oft nicht einmal, was die Ausgangsmaterialien ihrer Waren sind.
"Die zulässigen Höchstwerte für Additive sind sehr gering. "Allerdings sind die gesundheitlichen Risiken schwierig einzuschätzen, da viele Versuche ausschliesslich auf Tierexperimenten beruhen, deren Resultate nicht unbedingt auf den Menschen übertragen werden können", sagt Thilo Bode von der Firma Foodwatch. "Es ist auch nicht akzeptabel, dass der Konsument die Gefährlichkeit von Stoffen im EU-Zulassungsverfahren beweisen muss - und nicht die Branche ihre Unbedenklichkeit.
Daher sind die übrigen Stoffe mit Bedacht oder besser gar nicht zu geniessen. Heute werden viele Stoffe verwendet, um den Verkaufspreis zu senken oder das Angebot visuell aufzuwerten. "Lesen Sie mehr über Konsumenten: