Sie und neun weitere Lovoo-Mitarbeiter werden des professionellen Betrugs beschuldigt. Es sei ein dritter Haftbefehl erlassen worden, aber noch nicht vollzogen worden, heißt es. Es geht nicht darum, das Online-Portal stillzulegen, sondern "Straftaten auf Kosten der Benutzer zu verhindern", so die Generalstaatsanwaltschaft. Über eine Applikation kann Lovoo seinen Usern die Gelegenheit bieten, andere Menschen in Bezug auf ihre Interessen und ihren Standort kennen zu lernen.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft hat die zielgerichtete Erstellung von falschen Profilen dazu geführt, dass Benutzer bezahlte Dienste buchten. Lovoo zufolge wird die Anwendung von mehr als 50 Mio. Menschen auf der ganzen Welt verwendet. Das Fachmagazin "c't" hatte gemeldet, dass die ihr zugeführten Informationen auf eine großflächige Verfälschung der weiblichen Benutzerprofile bei Lovoo hinweisen. Ein Vorschlag zu den Kampagnen in dieser Anzeige (von links nach rechts und von oben nach unten): Wenn Sie als Europäer Beschwerden über eine der Anzeigen haben, finden Sie unter folgendem Link detaillierte Informationen über den Inserenten.
Neuentwicklung bei den vermeintlichen Fake-Kandidaten mit dem Dating-Service Lovoo: Zwei der unter dem Argwohn des Handelsbetrugs stehenden Dresdner Unternehmer stehen nach einer einwöchigen Untersuchungs- verhaftung wieder auf freien Fuss. Der Haftbefehl wurde auf Wunsch der Generalstaatsanwaltschaft mit Bedingungen ausgesetzt, wie Pressesprecher Lorenz Haase der dpa mitteilte.
Sie gaben "Aussagen im Verfahren" ab, sagte Häase ohne weitere Erklärung. Laut Häase mussten sie ihre Pässe zurückgeben und eine Anzahlung in Form eines nicht offenbarten Betrages leisten. Gegen einen dritten geschäftsführenden Direktor, der sich nach der Durchsuchung mehrerer Firmen- und Privatgelände in Dresden, Berlin und Nürnberg am vergangenen Wochenende bei den zuständigen Stellen gemeldet hatte, wurde der Haftbefehl bereits zurückgezogen.
Das Ermittlungsverfahren gegen zwölf Lovoo-Mitarbeiter im Bereich der 25- bis 38-Jährigen wird nach Angaben von Häase fortgesetzt. Es wird behauptet, dass die Angeklagten Männer mit Profil von nicht existierenden Damen dazu gelockt haben, bezahlte Kontaktvermittlungsdienste in Anspruch genommen zu haben. Laut Berechnungen wurden die Anwender zwischen Juli 2013 und Juli 2014 um knapp 1,2 Mio. zulegen.
Der Betrug von Lovoo wurde im vergangenen Jahr durch eine Recherche des c't-Magazins aufgeklärt.