Der Fremde bemerkt immer wieder rasch, dass die meisten Straßenbahn- und Obusse in Riga von Frauen geführt werden. Aber auch in der allgemeinen Straßenszene gibt es mehr Frauen als MÃ? Generell sieht man auf der Strasse meist nur Jugendliche. So gehen also nur kleine Frauen zu Fuß durch Riga?
In Lettland wird auch immer wieder von den Einwohnern, vor allem aber von den Frauen, behauptet, dass Lettland mit seinem Frauenüberschuss eine eigenständige Gemeinschaft ist, was der Schriftsteller Dace www. dace.com in ihrer wöchentlichen Sekss. Verfolgt man die politischen Gespräche am 9. Mai, so kann man schlussfolgern, dass die Stellvertreterinnen, wie die Kommunisten, den Frauen überwiegend eine klassische Funktion im Vordergrund gestanden haben.
In Fortführung der sowjetischen Ära wird der anlässlich der ArbeiterInnenbewegung Ende des neunzehnten Jahrhundert ins Leben gerufene Welttag der Solidarität der Frauen auch heute noch in Lettland mit einer fröhlichen und feuchten Arbeitsatmosphäre und Hülsenfrüchten gefeiert. Paradoxerweise ist das Thema nach dem Konkurs von Marx' Gleichstellungsidee auch heute noch für beide Seiten in Lettland giftig.
Trotz des allmählichen Anstiegs der durchschnittlichen Lebensdauer sowie des Anstiegs des Bildungsgrades am Ende des Totalitarismus vertritt Lettland nach wie vor eine vereinfachte Sichtweise, dass es in Lettland mehr Frauen als Männer auf der Welt gibt. Ein Großteil der Frauen kann im täglichen Leben sogar an manchen Stellen beobachtet werden.
Man kann bereits im Vorschulalter und in der Primarschule "unscientif" feststellen, dass mindestens 90% Frauen in diesem Gebiet tätig sind. Seit vielen Jahren beobachten wir, dass der Prozentsatz männlicher Studierender in den Sozialwissenschaften an den Universitäten kaum zehn Prozentpunkte übersteigt (ein Online-Kommentar in der lettischen Zeitung Diena wies darauf hin, dass dieses Foto nicht für die Fachhochschule zutrifft).
Eine Übersicht über die lachenden Sekretäre in den Büroräumen, die Beschäftigten in den Gastronomiebetrieben und Läden überzeugte, dass die meisten Beschäftigten in diesen Gebieten weibliche Arbeitskräfte sind. Diese Bemerkungen beziehen sich aber auch hauptsächlich auf öffentlich zugängliche Berufsgruppen, was zu einer falschen Einschätzung des Unterschieds zwischen der Zahl der Männer und der Zahl der Frauen führen kann.
In Lettland, wie auch in anderen Ländern der Erde, werden sogar mehr Knaben als Frauen zur Welt gebracht. Als zwischen 1991 und 1995 83.201 Knaben und 78.997 Frauen das Tageslicht in Lettland sahen, blieben nach den wirtschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüchen von 1996 bis 2000 nur noch 49.790 Knaben und 46.876 Frauen übrig.
Die demografische Lage hat sich seit 2001 wieder gebessert, doch in Lettland weicht die durchschnittliche Lebensdauer von Mann und Frau nach wie vor deutlich von den Werten für Westeuropa ab. Die Differenzen zwischen den oben genannten Altersstufen erwecken den irrtümlichen Anschein, dass die lettische Bevölkerung mit ihrem überproportionalen Anteil an Frauen einzigartig ist.
Absolut gesehen hatte Lettland im Jahr 2004 1.250.867 weibliche und nur 1.068.336 männliche Personen unter seinen Einwohnern. Überschreitet die Anzahl der männlichen Personen bis zum Erreichen des 30. Lebensjahres 262.613 männliche und 253.863 weibliche Personen, so ist eine signifikante Reduktion dieses Anteils in der Altersklasse zwischen 30 und 39 Jahren zu beobachten, wo im Jahr 2004 160.984 weibliche Personen nur 158.517 männliche Personen im Vergleich zu 158.517 männlichen Personen darstellten.
Für dieses Resultat bedarf es einer Untersuchung, warum in einem Staat, in dem die Anzahl der männlichen Personen bis zum 30. Lebensjahr höher ist als die der weiblichen, die Anzahl der männlichen Personen in der Folge so drastisch zurückgegangen ist. Laut den Angaben des Jahres 2003 starben 43 Jugendliche im Durchschnitt im Alter von 20 bis 24 Jahren an einer Krankheit, aber 164 Jugendliche starben an einer solchen Erkrankung.
Während der schweren Umbruchphase im Jahr 1994 sind 4.637 Menschen und nur 1.372 Frauen ums Leben gekommen, verglichen mit 3.373 Menschen und nur 931 Frauen im Jahr 2003.
In diesem Jahr starben 407 Menschen bei Verkehrsunfällen, während 165 Menschen und 82 Frauen an den Folgen von Gewalttaten starben. Im Jahr 2003 begingen 483 Frauen und 483 Frauen Selbstmord, obwohl Frauen auch viel öfter Selbstmordversuche unternommen haben. So haben im Jahr 2003 beispielsweise 4.834 Frauen und 3.076 männliche Personen im Lebensalter von 20 bis 24 Jahren Lettland verlassen.
In diesem Jahr lag der Langzeit-Migrationssaldo bei -650 Frauen, aber nur bei -196 Männern. Dieser Trend ist bis zum vollendeten 39. Lebensjahr zu erkennen. Infolgedessen ist in Lettland eine Lage eingetreten, in der aufgrund der höheren Sterblichkeitsrate von Männern und der höheren Auswanderungsquote von Frauen über 30 Jahren die Anzahl der Frauen die der Männern übertrifft, und dies ist in Lettland und Estland im Vergleich zu anderen Gesellschaftstypen ebenso unüblich.
Heißt das aber, dass Frauen ihr eigenes Schicksal besser gestalten können und dass Frauen es besser wissen? Es wurde die Arbeit der Frauen gebraucht, ob im Haushalt oder nicht. In den 1970er Jahren beeinflusste die Frauenemanzipation der Frauen während der Sowjetbesetzung die weibliche Bewegung der Westwelt nicht, die Gemeinschaft verblieb in ihren Geschlechterrollen auf traditionellem Niveau.
Nichtsdestotrotz zeigen die Bildungschancen der sowjetischen Ära Wirkung und ermöglichen es den lettischen Frauen, die politische und wirtschaftliche Entwicklung relativ gut zu meistern. Im Jahr 1979 waren es 76 Frauen auf 1000 Bewohner, aber 86 Frauen mit Hochschulausbildung. Im Jahr 1989 waren es für beide Seiten 115, aber im Jahr 2000 waren es 151 Frauen und nur 124 höher qualifizierte Frauen pro 1000 Bewohner.
Die Situation, die mit dem Einkommen einer Lehrerin überleben zu müssen, war für Männer, die an die klassische männliche Rolle gewohnt waren, unerfreulich, wodurch sich solche Phänomene wie z. B. Alkoholiker und Scheidung und ähnliche problematische Zustände verschärft haben. Zahlreiche Studien der letzten zehn Jahre, wie die von Andris Kangro und Andrejs Geske, haben ergeben, dass in Lettland Frauen in der schulischen Ausbildung mehr Erfolg haben als Männer, und das spiegeln sich auch in den Prüfungsergebnissen der Universitäten wider.
Durch eine bessere Bildung und Sprachkompetenz rücken Frauen in der jetzigen Zeit in der intelligenten Wissensgesellschaft rascher auf der Karriere-Leiter nach oben. Oftmals findet man auch außerhalb Lettlands besser gebildete Lebensgefährten. So fällt es den traditionell lebenden Letten aufgrund ihrer unzureichenden geistigen und materielle Voraussetzungen schwer, ohne Mühe eine clevere und reizvolle Lettenfrau zu bekommen, obwohl im Rentenalter mit 30 Jahren die Anzahl der männlichen Mitmenschen die der weiblichen Mitmenschen übertrifft.
So gab es im vergangenen Jahr einen großen Beitrag in der estländischen Zeitung Postimees über die Tendenz, dass estische Nachwuchsfrauen im In- und Auslandeheirat gehen. Zugleich ist die Anzahl der Schülerinnen in Lettland niedriger als die der Knaben, und es ist möglich, dass dies ein Anlass für die Frauen ist, sich mehr zu bemühen; ein Anlass für weitere Ermittlungen.
Letztendlich erhoffen sich die Autorinnen und Autoren trotz des dramatischen Charakters der Daten, dass durch Prioritätswechsel und verbesserte Bildungsfinanzierung auch junge Menschen besser auf die Anforderungen der heutigen Ökonomie eingestellt werden und das geschlechtsspezifische Ungleichheitsproblem in Lettland Schritt für Schritt überwunden werden soll. Vor allem die Frauen, die sich über den Männermangel beschweren, akzeptable Herren wären die beste Lösung, sollten bei den Kleinen darauf achten, dass ihre Mütter nicht wieder mit dem gleichen Mannstypus zurechtkommen, der ihnen selbst nicht befriedigend erscheint.