Ungeschlechtlich und Dating? Ja, die Mehrheit der asexuellen Menschen hat auch ein Bedarf an Partner. Das gilt auch für Menschen mit ungeschlechtlicher Ausrichtung, denn Ageschlechtigkeit ist eine naturgegebene - d.h. sehr niedrige - Ausdruckskraft des Sexualbedürfnisses. Ungeschlechtliche Menschen verspüren nicht das Verlangen nach Sexualität mit einer Person. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine partnerschaftliche Beziehung wollen.
Manche Ungeschlechtliche sind eher unfreiwillige Single. Ungeschlechtlich zu sein heißt auch heute noch, zu oft allein zu sein, denn der richtige Ansprechpartner ist nicht leicht zu ergründen. Ungeschlechtliche Menschen haben das selbe Sicherheits- und Partnerschaftsbedürfnis wie alle anderen. Mit der platonischen Art der Zusammenarbeit wird eine mögliches und geeignetes Realisierungsformat eines ungeschlechtlichen Lebensstils geschaffen.
Durch ein asexuelles Informationsportal und einen Self-Test "Bin ich asexuell?" bieten wir eine Vielzahl von Angeboten zum Thema asexuelle Handlungen und asexuelle Lebensstile.
Auf dieser Seite findest du Menschen, die an einer platonischen Zusammenarbeit sind. Viele Menschen hier sind auch auf der Suche nach Partner und Lieben, die keine Lust auf Geschlechtlichkeit haben, sondern eine Asex. Wir fragen jedes einzelne Glied, ob es eine unsexuelle oder eher punktuelle Zusammenarbeit wünscht. Es ist eine lockere Partnersuche möglich. Für ungeschlechtliche Menschen ist es oft besonders schwierig, Menschen für eine gemeinschaftliche Lebensgemeinschaft zu haben.
Hannoversche (ots) - Der Diplompsychologe Dr. Guido Gebauer von der Online-Dating-Plattform www.Gleichklang.de hat einen eigenen Praxistest erstellt ?I am asexuell? Bei einer Untersuchung mit dem Testverfahren mit mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergab sich ein erstaunliches Ergebnis: Mehr als 40% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben sich fälschlicherweise als asexuell an. Die Prüfung "Bin ich asexuell?" soll die asexuelle Identität von anderen Erscheinungen wie fehlende Möglichkeiten zur sexuellen Orientierung, Orgasmuserkrankungen, sexuellem Schmerz oder Schwäche abgrenzen.
Die Prüfung ist kostenfrei und kann im Internet unter www.asexuell.info abgerufen werden. Nun hat der Diplompsychologe Guido Gebauer die Ergebnisse von 707 Menschen evaluiert, die gleich zu Beginn im Testverfahren erklärten, dass sie ungeschlechtlich seien. Zu den Teilnehmerinnen gehörten 581 Damen, 123 Herren und 3 Intessexuelle im Bereich von 16-85 Jahren. 59% der Testpersonen bestätigten das Vorhandensein von Geschlechtslosigkeit.
41% der Teilnehmer kamen jedoch zu dem Schluss, dass es keine Ungeschlechtlichkeit gibt. Diese Teilnehmer waren wie folgt verwirrt: 15% der Teilnehmer verwechseln fehlende Möglichkeiten der Geschlechtsverkehr mit Ungeschlecht. Es geht laut Gibauer nicht um Ungeschlechtlichkeit, sondern um Gleichgeschlecht. 13% gaben an, dass es sich um eine Sexualstörung handelte, wie z.B. einen schwerwiegenden oder schmerzhaften Amgasmus.
Laut Gibauer sind Sexualstörung und Geschlechtslosigkeit ganz unterschiedliche Situationen. 4% der Teilnehmer sagten, sie seien zu zurückhaltend oder gehindert, um sexuellen Kontakt zu haben. Laut Gibauer ist jeder, der Sex will, es aber nicht wagt, nicht asexuell. Aus den Erkenntnissen schlussfolgert die Gebauerin, dass die Menschen verhältnismäßig oft fälschlicherweise geglaubt haben, dass sie ungeschlechtlich seien.
Für ihn ist es von großer Bedeutung, dass Menschen ihre Sexualerfahrungen richtig klassifizieren können. Wenn Menschen ungeschlechtlich sind, ist es an ihnen, dies zu akzeptier. Aber wenn jemand zum Beispiel nicht asexuell, sondern scheu ist, sollte er mehr Selbstvertrauen gewinnen. Geschlechtsdefekt sollte niemals mit Sexualität in Verbindung gebracht werden. Das würde einer unbefugten Pathologie der Geschlechtslosigkeit gleichkommen.
Ungeschlechtlichkeit ist keine Beeinträchtigung oder ein Problemfall, sondern eine übliche Veränderung der Orientierung des Menschen in Richtung Geschlechtlichkeit. Dagegen ist die Sexualstörung ein Problemfeld für die Erkrankten und kann heute erfreulicherweise gut behandelt werden. Es liege auch im Sinne der ungeschlechtlichen Gemeinschaft, die Ungeschlechtlichkeit klar zu bestimmen und verlässliche Methoden zur Selbstbewertung bereitzustellen, so Gibauer.
Denn nur so kann in Zukunft eine stärkere Wahrnehmung und Anerkennung von Geschlechtslosigkeit in der Öffentlichkeit erzielt werden.