Status: 21.02. 2017 00:01 | Archive - Lesezeit: ca. 4 Min. Anzugträger, auffällige jammernde Stimme, Hip-Hop-Soul-Funkrock und viele weitere Sänger - das Gespräch ist Jan Delay. Wenigstens der kleine Jan-Philipp, Nachname Eißfeldt, entdeckte im hohen Lebensalter von fünf oder sechs Jahren Musikperlen - unter anderem von Bob Marley, Nina Hagen und Udo Lindenberg.
Aber vor allem eine Performance des Rappers Lauf DMC in der Show "Formel 1" brachte er in den Schornstein, dass Rapping und Hip-Hop das Mass aller Dinge sind. Vergrößerte Bilder Der Lauf DMC hatte in den 80er Jahren einen großen Einfluß auf die Verzögerung. In Deutschland war Hip-Hop damals auf dem Vormarsch, und 1991 gründeten er und seine Freunde Denyo und DJ Made die Gruppe Absurde Anfänger.
Der Name der Band wird ebenfalls geändert und wird zum absoluten Anfänger. In den folgenden Jahren veröffentlichte die Gruppe eine Reihe von Einspielungen, auf denen immer häufiger szenenübergreifende Musikrichtungen zu hören waren, bis man am Ende eine Mischung aus Hip-Hop, Bossa Nova und Synchron komponierte. Nach einiger Zeit selbst gelangweilt erinnern sich Absurde Anfänger Ende der neunziger Jahre an ihre Ursprünge und präsentieren das zweite "Bambule"-Album, das sich zum einen auf die traditionellen Bestandteile des Hip-Hop konzentriert und zum anderen wie eine Sprengladung in die Charts gelangt.
Möglicherweise ist ein neuer Popboom des Hip-Hop in Deutschland nicht ganz unverschuldet. Doch Jan Delay, wie er sich jetzt selbst bezeichnet, schaut schon über den eigenen Schatten hinaus: Auf Wunsch von Herbert Grönemeyer beteiligt er sich an seinem Arbeitsprojekt "Pop 2000" und zeichnet eine Reggae-Version von Nena's Filmklassiker "Somehow, Somewhere, Somewhere, Somewhereewhere" auf.
Die Stilbrüche und der damit verbundene Erfolgserlebnisse lassen Delay aus der Hip-Hop-Szene auf eine bestimmte Ressentiments treffen, was ihn motiviert, sich von der gesamten Szene zu distanzieren - er kann wahrscheinlich sowieso nicht ganz auf seine Musikwurzeln verzichten. Im Jahr 2003 ist es bereits Zeit für ein weiteres Studioalbum seiner ersten Gruppe, Beginner - "Blast Aktion Heroes" bleibt zwölfwöchig an der Spitze der deutschen Hitparaden.
Bildverzögerung vergrössern vereinte sich mit Udo Lindenberg (links) und Nina Häagen, seinen ersten Vorbildern. Allerdings ist die Solo-Karriere von Verzögerungen inzwischen spürbar in den Mittelpunkt getreten. Neben einer zunehmenden Live-Präsenz und TV-Auftritten wurde 2006 das zweite Studioalbum veröffentlicht. Bei " Mercedes-Dance " werden die Reggae-Einflüsse und kritische Liedtexte des ersten Alphabets ad acta gesetzt, Delay genießt offensichtlich tanzbaren Party-Sound ohne Anspruch auf Weltverbesserung.
Das Ergebnis ist eine Mixtur aus Funk und Soul, die immer noch auf Hip-Hop basiert und wieder an die Charts klettert. Verzögerungen scheinen eine geeignete Grundlage für eine Fortsetzung zu sein: Mit diesem neuen Werk schliesst sich der Zirkel den Verzögerungen sehr früher Einflüsse wie Udo Lindenberg und Nina Häagen - ihre musikalischen Besonderheiten werden klarer als je zuvor in Szene gesetzt und in Szene gesetzt.
Größeres Foto 2016 Die Anfänger bringen ein frisches Fotoalbum heraus - 13 Jahre nach dem Vorgängermodell. Laut Delay ist das neue Werk eine "konsequente Fortsetzung, Kondensation und ultimativer Ausbruch einer über drei Jahre gewachsenen Musikvision". Das ist auf seinem 2014er gleichnamigen Werk "Hammer & Michel" nicht anders: Delay vermischt Soul, Funke und Kostüm mit mehr oder weniger nüchternen Rocks.
Aber soweit sich Hamburgs Allroundtalent auf Solo-Threads inzwischen von seinen künstlerischen Ursprüngen gelöst hat - Hip-Hop läßt das Delay nicht mehr los. Das hatte er immer verkündet, und im Hochsommer 2016, 13 Jahre nach "Blast Action Heroes ", kommt eigentlich ein weiteres Einsteigeralbum heraus: Auf "Advanced Chemistry" taucht der "Chief Styler" ohne Mütze auf, aber mit Mütze auf.