Wut, aber richtig: Wie man Russland zu einer heißen Sache macht
Russische Touristen ein Mangel an Reisekapazitäten? Richtig, jeder könnte sich zum Beispiel über englische Reisegefährten beklagen, die hier beinahe so unpopulär sind wie die Russen, wie es eine Studie von Urlaubstouren zeigt. Es ist viel stylischer, die "unhöflichen" Poolnachbarn direkt vor der Haustür zu tadeln, was bei den russischen Staatsbürgern allerdings nicht immer leicht ist.
Schließlich zählen die Sowjets zu den entspanntesten Europas überhaupt. Auch wenn die Engländer zum Beispiel bereits eine dicke Kehle kriegen, wenn ein Germane so verächtlich ist, auf Phrasen wie "bitte" und "danke" zu verzichten, so bleibt den seit Jahrzehnten im Ton des Kommandos regierenden Russland die Kälte erspart. Das russische Volk ist ein tiefes, abergläubisches Volk. Wer sich am Hotelbuffet noch einmal darüber ärgert, dass die Rußland den Lachsteller vor der Nasenspitze geleert haben, der kann sich wie folgend revanchieren:
Du nimmst eine hohle Trinkflasche und stellst sie demonstrierend auf den russische Esstisch und/oder verschüttest etwas Speisesalz auf die Decke. Die " bösen Omen ", die wir der " Enzyklopädie des lateinischen Superglaubens " entnehmen, werden die russische Bevölkerung für die nächsten Tage auf Hochtouren halten. In der Heuchelei geht es darum, Ihren Gegenüber zu befragen, wo das russische Volks tatsächlich seine tiefste Verwurzelung hat - in Russland oder in Weißrussland und in der Ukraine?
Obwohl für die russischen Bürger merkwürdig, ist die Problematik noch nicht so weit hergeholt. Bei solchen historisch-etymologischen Sophistereien haben die russischen Bürger Russlands zweifellos kein Interesse an einer solchen Lösung. Genauso wie Marx und Engels von den Germanisten als die makellosen Repräsentanten der reinsten Doktrin angesehen werden, genießt Lenin in Russland den Ruf, ein Revolutionstheoretiker, aber nicht ein blutrünstiger Testamentsvollstrecker wie sein Vorgänger Stalin gewesen zu sein.
Laut einer Studie des muskulösen Meinungsforschungsinstitutes Levada bewerten 40 Prozentpunkte der russischen Bevölkerung die Arbeit von Lenin als "eher positiv". "Nach 21 Prozentpunkten der Teilnehmer war "Eher negativ" die Funktion von Lenin in der Geschichtsschreibung. Lediglich fünf Prozentpunkte sind der Meinung, dass Lenin, der 1918 den Mord an der ganzen Herrscherfamilie selbst angeordnet hat, "sehr negativ" für die Landesgeschichte war.
Wiederum 23 Prozentpunkte wagen es nicht zu urteilen. Sie sollten diese gleichgültige Einstellung der russischen Bevölkerung zu Lenin nutzen. Möglicherweise hätte es ohne die Unterstützung des Kaiserreichs weder Lenin noch die Bolschewiki als Herrscher im Kreis der Kreml-Leute geben können. Lenin, ein Schergen des Kaiserreichs - jene Rußland, die Lenin noch immer als eine Lichtfigur in der Historie betrachten, sollten dadurch eigentlich zu weißglühend getrieben werden.
Setin-Bashing - wer den Präsidenten Rußlands missbraucht, stellt sich diesem Misstrauen aus. Schon auf " ihrem " putinischen " Russland ließ sich nichts aus dem Trotz herausbekommen. Zugegebenermaßen sind die Sachverhalte so komplex, dass Ihre russische Ansprechpartner in sehr gut Englisch (oder Russisch) kommunizieren müssen, um die Sprengkraft dieser Anschuldigungen zu begreifen. Aber wenn das der so ist, werden die Sowjets auch gleich zu dem Schluss kommen, dass die Dissertation Putins wenigstens teilweise ein Nachahmungstod ist.
Im russischen Eishockeygebiet ist der Fussball kein großes Problem, und die Tatsache, dass sich der russische Fussball gegenwärtig in einer Krisenlage befindet, wird wahrscheinlich unangefochten bestehenbleiben. Vor einigen Wochen hatten die beiden Sportsmänner ein Ferienfoto im Netz gepostet, das einen Sturmkuss von Kolorin auf Mamajews Backe zeigte, woraufhin russische Nutzer massiverweise an schwul-feindlichen Aussagen teilnahmen.
Falls du einen der wenigen homophoben Russlandbewohner kennengelernt hast, wird er dir da zustimmen. Allerdings haben die Sowjets in der Rußland in der Regel kein Interesse an Homosexuellen (und an Muschi-Revoltieren) und werden das auch laut aussprechen. Es heißt, dass eine russische Frau im Verlauf ihres Leben zehn Mal so viele Blüten erhält wie eine westeuropäische Frau. In Moskau und Petersburg sind an nahezu jeder Stelle Männer mit Blumengeschäften zu sehen, die auf die Uhr sehen und auf die Frau ihres Herzen gewartet haben.
Männer, die das Restaurant oder die Taxitüre für Damen offen halten, ihnen aus der Jacke helfend, die Rechnungen bezahlend und hilfend wieder in die Jacke zurück. Kurz gesagt, der russische Mann ist extrem tapfer zu den Damen. Sie wirkt wie ein Hipster, ist in sich selbst verliebt, ignoriert alle Regeln des Anstands und fragt die Russen nach ihrem tatsächlichen Lebensalter - das genügt, um sie in den Wahnsinn zu treiben.