Siemens Erfurt Mitarbeiter

Mitarbeiter von Siemens Erfurt

Das Siemens-Generatorenwerk in Erfurt, das zur Division Power Generation der Siemens AG gehört, befindet sich in der thüringischen Landeshauptstadt. Erfurt: Siemens entsendet Mitarbeiter in den erzwungenen Urlaub Aufgrund der schwierigen Marktsituation entsendet Siemens mehrere zehntausend Mitarbeiter in den Erpressungsurlaub. Auch das Generatorwerk in Erfurt ist davon erfasst, wie ein Unternehmenssprecher am vergangenen Wochenende mitteilte. Mit einem " noch nie da gewesenen Marktrückgang " im Kraftwerksbereich rechtfertigte Siemens diesen Vorgehen. Überrascht war der Gesamtbetriebsrat des Werkes Erfurt von der Bekanntgabe. Die Gruppe hatte am vergangenen Wochenende angekündigt, dass es im aktuellen Quartier an so vielen Orten wie möglich im Kraftwerksbereich vorübergehend zu Werksschließungen kommen wird.

Das Unternehmen will mit der erzwungenen Pause in der Division sparen, wo es sowieso zu einem massiven Stellenabbau kommen wird. Dies ist das erste Mal seit Jahren, dass Siemens aus betrieblichen Gründen mit Entlassungen gedroht wird. Ob das Generatorfabrik in Erfurt mit rund 700 Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive innerhalb des Konzerns hat, ist ungewiss. Im Kraftwerksbereich sind rund 30.000 Mitarbeiter für den Energiekonzern tätig.

Die Siemens AG hatte im vergangenen Monat den Abbau von 3.300 Arbeitsplätzen im Unternehmensbereich in den nächsten Jahren und die Schließung mehrerer Standorte bekannt gegeben. Die Gruppe rechtfertigt diesen Ansatz mit dem stark fortschreitenden strukturellen Wandel in der Erzeugung fossiler Energie und im Rohstoffe.

Keine Veräußerung: Siemens-Generatorenwerk Erfurt im Konzern geblieben

Die Generatorenfabrik in Erfurt gehört weiterhin zum Siemens-Konzern. Die Veräußerung des Werkes sei in den vergangenen Wochen untersucht worden, sagte Janina Kugel, Personalvorstandin des Unternehmens, am Vortag. Es wurde kein Abnehmer ermittelt, der die Arbeit dauerhaft übernommen hätte. Deshalb wird der Erfurter Betrieb von Siemens selbst umgebaut und umstrukturiert.

Es geht darum, in Erfurt die Produktion so wirtschaftlich zu gestalten, dass der Ort dauerhaft auf einem stabilen Fundament dastehen kann. Entspannt reagiert die Industriegewerkschaft Mini. Siemens verzichtet nun darauf, Standorte zu schliessen und Mitarbeiter aus betrieblichen Gruenden zu entlassen, sagte Bernd Spitzbarth von der Industrie. Das Siemens-Generatorenwerk in Erfurt bietet laut Spitzbarth nun neue Möglichkeiten.

Der Energiewendeprozess verändert den Energiemarkt und kann das Kraftwerk nicht unversehrt lassen. Am Standort Erfurt wird laut Spitzbarth die Anzahl der Arbeitsplätze zunächst sinken, aber dank der neuen Angebote auf mittlere Sicht wieder ansteigen. Die neuen Konzernstandorte wurden auch vom Gesamtbetriebsrat des Siemens-Standorts Erfurt begrüßt.

Eine Betriebsratssprecherin sagte, die Mitarbeiter seien vorerst entlastet. Es galt, die Planungen der Siemens AG zu vereiteln. Dies war erfolgreich, es wurde kein Projekt abgeschlossen oder veräußert. Allerdings raeumte der Gesamtbetriebsrat auch ein, dass kein Ort eine Neuorientierung ignorieren kann. Das Top-Management hat sich gestern Abend nach den Worten von Siemens-Personalchef Kugels mit dem Gesamtbetriebsrat und der Industriegewerkschaft Metal weitestgehend auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens geeinigt.

Zum neuen Zukunftskonzept gehören der Verkauf des Werkes Leipzig und die Restrukturierung der Werke Görlitz, Berlin, Duisburg und Mühlheim. Der Standort Offenbach wird stillgelegt. Dazu gehöre laut Kugels auch ein Stellenabbau. Die Siemens AG will die Zahl der Arbeitsplaetze sozialvertraeglich reduzieren. Es geht darum, die anfallenden Aufwendungen im oberen zweistelligen Millionenbereich zu senken.

Tiefensee: "Ich bin sehr erfreut über die Wahl von Siemens", sagte Thüringens Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) über gute Nachrichten. "Jetzt geht es darum, dafür zu sorgen, dass die Anlage voll ausgelastet und damit langfristig erhalten bleibt", sagte die Ministerin am Donnerstag in Erfurt. Mit der Wahl ist er zufrieden, aber jetzt ist es wichtig, eine langfristig orientierte Zukunft für das Standort Erfurt zu haben.

Laut Tiefensee sollte es keine Einschränkung für notwendige Schwertransporte aus dem Standort Erfurt gibt. Darüber hinaus wird der Neubau eines Trafostation im nördlichen Erfurt vorangetrieben, der auch in Zukunft die Stromversorgung des Siemens-Standorts sicherstellen wird. Eine Siemens-Vertretung hatte am vergangenen Wochenende bekannt gegeben, dass das Unternehmen aufgrund der schwachen Marktsituation Hunderttausende von Mitarbeitern an einen Wochenpflichturlaub entsenden wird.

Ebenfalls davon erfasst ist das Generatorwerk in Erfurt. Nach Siemens gibt es auch eine örtliche Einigung zwischen Betriebsleitung und Gesamtbetriebsrat. Dementsprechend wird das Kraftwerk in der Pfingstwoche stillgelegt. Die Geschäftsleitung ist jedoch nicht der Ansicht, dass der Abbau von Arbeitsplätzen durch obligatorischen Urlaub und andere Einschränkungen vermieden werden kann. Die Siemens AG hatte im vergangenen Jahr angekündigt, in den nächsten Jahren 3.300 Stellen im Unternehmensbereich abzubauen und mehrere Standorte zu schliessen.