Persönliche Anzeigen im Zeitalter: Eine Inhalts-Analyse - Viola Riemann
Der Anteil der Kontaktanzeigen in Tageszeitungen und Magazinen nimmt ständig zu. Neben der Zahl der veröffentlichten Werbung ändert sich nachweislich auch der Inhalt der Werbung. Diese inhaltliche Analyse von 1200 Personalanzeigen zeigt unterschiedliche gesellschaftlich relevante Problemstellungen unserer Zeit auf: Der Inhalt der Werbung spiegelt die Wertvorstellungen und das Normbewusstsein der Werbetreibenden sowie die geschlechterspezifischen Vorstellungen von Mann und Frau über ihre Bindungswünsche wider.
FLIEGEL, Steffen (1998): "Kontaktanzeigen". eine Hilfe gegen Einsamkeit?,in: First name genügt, broadcast by WDR 2 v. 18.05. MAURER, Ensa (2000): Einzelfotos. Witwen, Kinderlose, Aktive und unabhängig ist auf der Suche nach..... - Alleinstehende der Generation 50 plus,in: Tagesspiegel v. 05.07. STERN (2000): Hertz ist daheim: in: Laut Sterns sind Privatanzeigen kultig und der Sterns will davon mit seiner derzeitigen Titelstory etwas haben, denn jeder zweite Deutscher sollte diese Privatanzeigen nachlesen.
Wenn Sie Kontaktanzeigen beantworten, müssen Sie damit rechnen, dass der Werbetexter nicht nach einem Ansprechpartner sucht, sondern nur wissen will, wer hinter der Werbung steht. Damit kam auch der Star über einen kleinen Abstecher zu seinem Porträts von 10 Anzeigern. Bei den Kontaktanzeigen ist es jetzt Mittsommer, in: Süddeutsche v Bei den Kontaktanzeigen ist es jetzt Mittsommer, in: Süddeutsche Tageszeitung v. 30.07. "Wer schlau ist, ist hier.
Um die Abwasserkanäle ihrer Sommerwünsche wählen kennen sie dann oft den Weg der "Kontaktanzeigen", lässt und Susanne FRÃ-MEL und präsentiert eine Selektion von Sommersendungen. Das SRZ (2001): Bär ist auf der Suche nach einem Honigtopf. Persönliche ads as a mirror of society?in: Saarbrücker Zeitschrift v. 07.11. KLUG, Thomas (2005): He seeks her - she seeks him.
Die KLUG meldet über die Geschichte der Kontaktanzeigen. Bei der Suche nach dem Wunschpartner fürs gibt das Life vor allem ältere Singles personals eine Chance. Aber auch das ist kein Problem.
Das weltweit erste berühmte Inserat erschien am 19. Juni 1695 in England in der Agrar- und Fachzeitschrift "Collection for the Improvement of Husbandry and Trade" und war äußerst unromantisch: So war es damals: Ökonomische Belange, Ausbildung und Ansehen stehen im Mittelpunkt. "â??WÃ?nsche fÃ?r das Verdienst des Lebenspartners wurden in der Regel sowohl von Weibern als auch von MÃ?nnern genau geÃ?uÃ?ertâ??, notiert Viola Riemann in ihrem â??Kontaktanzeigen im Wandel der Zeitâ??.
Ähnlich hörte es sich im deutschen Sprachraum an, aber die Frau wusste, was sie wollte. Vermutlich die erste Heiratsannonce am 8. Juni 1738 in den "Frankfurter Frag- und Anzeigen-Nachrichten": "Zu Anfang des neunzehnten Jh. etablierte sich die Kontakt- oder Heiratsannonce, es wurden ganze Tageszeitungen wie der " Heiratstempel " oder das " Strahlten-Heiratsblatt " produziert, in denen nur Beamtenwerbung lief.
Doch auch damals ging es noch um Geld: Erst mitten im neunzehnten Jh. wurde die Vorstellung von einer Liebeshochzeit geboren. Ab dem zwanzigsten Jh. verlagerte sich der Schwerpunkt dann ganz: Nach den 1960er und 1970er Jahren vollzog sich ein echter Wertewandel: Neue Partnermodelle wurden ausgearbeitet, Eheschließungen waren kein Muss mehr, die Anzahl der Ehescheidungen stieg, der Frauenanteil wuchs, die wirtschaftliche Selbständigkeit nahm zu.
Im Mittelpunkt stehen Persönlichkeit und persönliches Interesse - und schon bald stand das Wohlbefinden über das Verantwortungsgefühl. Nichtsdestotrotz betrachtete man die Anzeige bis in die 1980er Jahre als letztes Mittel für hoffnungslose Menschen, die niemanden anderen vorfinden konnten. Erst mit dem Einzug des Internet zur Jahresmitte der 90er-Jahre veränderte sich dies wirklich. Aber schon zuvor hatten Kontaktlinsen viel Aufmerksamkeit erregt.
Im Jahr 1993 gab in Deutschland nahezu die Haelfte der Bevoelkerung an, dass sie Kontaktlinsen liest, wenn auch oft "zum Spa? Kontaktbörsen für Vegetarier, Landwirte, Heavy -Metal-Fans, Hundeliebhaber, Trumpffreunde oder Christinnen In diesem Sinne zum Beispiel: Daniel Beltzer merkt an, dass die Suche nach Partnern im Netz mittlerweile gesellschaftlich akzeptabel geworden ist. Laut Balltzer benutzen mehr als 800 Einzelpersonen jeden Kalendermonat Online-Angebote, um einen Partner zu finden und ihm zur Seite zu standen.