Und das von vornherein: Das war's: Der Startschuss fällt mit der langjährigen Kollegin Megaloh aus Frankfurt, die mit ihrem 40-minütigen Satz die Zuschauer so gut wie möglich zu begeistern anstrebt. Aber von vornherein scheint sich das Auditorium und die Artisten nicht auf der gleichen Linie zu befinden. Schade, dass das Frankfurt trotz seiner Live-Qualitäten mehr als eine rockige Ornament funktioniert.
Die Zuschauer gehen sofort mit, die Artisten sind in der Stimmung und es geht um Aussöhnung - aber schon nach dem zweiten Song Hammerhart fängt die Masse wieder an, zu schwächen. Jan Delay bemüht sich immer wieder, die beinahe ausgeverkaufte Königspilsen-Arena zu beleben, sei es durch einen Change-Song oder durch die Auflistung aller heute Nacht vertretenen Pot-Cities, die unmittelbar rückwärts am Sternbild Dortmund/Gelsenkirchen beginnen und Stiefelsound durch die ganze Arenalandschaft führen.
Nur wenn die Suprematikerinnen und Supergäste Simy Deluxe und Torch mit Freestyle und Liedern wie Meine Post für sich auf die Beine kommen, kommt das Publikum in Schwung. Wenn man sich das Durchschnittsalter der Besucher ansieht, werden die meisten Leute morgen wahrscheinlich einmal kochen müssen, aber trotzdem ist dieser Umstand etwas weit hergeholt, um ein Konzert um 22:00 Uhr zu beenden, das auf halbem Weg liegt.
Es ist eine Frage des Geschmacks, der Song hat trotz seines 18. Jahrestages nichts verloren und die Zuschauer singen zusammen mit den Texten. Das Konzert endet mit Nach Haus, inklusive einer Crowdsurferin im Huhnkostüm. Ungeachtet der vielen positiven Zugänge, die die Messe heute hatte, kann man keineswegs aufgeben. Klar, die Anfänger haben es geschafft, aber wie so oft sind große Multifunktionssäle für den Verlust der Laune und Glaubwürdigkeit in der Masse verantwortlich.
"â??Heute gibt es echten Hip-Hopâ??, hatte Megaloh mehrmals betonter. Aber was geschieht, wenn das Zielpublikum keinen echten Hip-Hop will? Bei einem Hip -Hop-Konzert sollte das Budweiser Budvar nicht 4,50 Euro betragen, die Leute sollten nach 60 Min. nicht zum Zug fahren und vor allem das Zielpublikum sollte ein lebendiger, reifer Teil des Konzertes sein und nicht nur unverblümt bestreut werden.
Heute kann man also nur von einer guten Vorstellung sprechen, aber nicht von einem guten Konzert.