Beide, Schalter, Unten und Oben, können Männer oder Frauen sein; der Ausdruck sagt nur etwas über die ausgewählte Position aus. Neben dem im englischsprachigen Bereich nicht existierenden Schalter ist im angelsächsischen Bereich auch die Switcher-Variante weit verbreit. Hauptinhalt der unterschiedlichen Arten von BDSM ist eine Verteilung der Rollen, da ein Beteiligter dem anderen bewußt erlaubt, Schmerzen, Disziplin (z.B. Fesselung und/oder Züchtigung) und/oder Kontrolle zu verursachen.
Der Einsatz von Top/Bottom in BDSM-bezogenen Gesprächen hat sich als wertfreies Wortpärchen etabliert. Wer sich mit beiden Funktionen ausweisen kann, dem wird das Stichwort Wechsel gegeben; innerhalb einer Spiellandschaft erhält der Wechsel jedoch den seiner momentanen Funktion entsprechenden Namen. Als " Wechsel " wird eine Personen bezeichnet, die sich mit beiden Funktionen innerhalb der BDSM-Rollenverteilung ausweisen kann, außerdem keine Bewertung, keine Charakterzüge oder Spielarten.
So kann beispielsweise ein oberer Schalter als sadistischer Mensch innerhalb einer Szenerie fungieren, aber er ist vielleicht nicht daran interessiert, seinen Passivpartner zu beherrschen oder ihn wie ein Tier zu behandel. Andererseits ist es auch möglich, dass er als Oberteil ausschliesslich eine vorherrschende Tendenz spürt, aber in einigen Rollentransfers ordnet er dem Unterteil an, auf seinem Oberteil sadistische Übungen auszuführen.
Das Gleiche trifft auch auf die Funktion des Bodens zu. An einem Ende des Leistungsspektrums befinden sich unterwürfige Gesprächspartner, die gerne Kommandos entgegennehmen und ausführen, aber gegenüber der physischen Stimulation unbeteiligt sind. Auf der anderen Seite des Frequenzspektrums befindet sich der maskuline Hintern, der physische und psychische Reize besitzt, aber kein Anerbieten hat.
Welcher dieser Stellen der Schalter für sich selbst übernimmt und in welchen Proportionen er die unterschiedlichen Rollenspielaspekte darstellen möchte, ist von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich und kann auch durch das Gender der anderen Person beeinflußt werden. Zum Beispiel ist es wahrscheinlicher, dass sich eine zweigeschlechtliche Person in die unterwürfige Funktion der Männer einfühlt, während sie sich beim Spielen mit Mädchen dominanter fühlt und vice versa.
Die Rollenänderung innerhalb einer Sitzung ist nicht üblich; ob die Rollenänderung mit dem Geschäftspartner erfolgt, ist oft davon abhängig, ob der Geschäftspartner auch eine feste Rollentausch oder -vorliebe hat. Im BDSM-Bereich fehlt es manchmal an Verständnis für Schalter, als eindeutige und exklusive Rollendefinition für eine der beiden Rollen: Bei einem Wechsel kommt es innerhalb der Superkultur manchmal zu Ablehnungen oder Diskriminierungen.