Russland mehr Frauen als Männer

Frauenfussball in Russland als Zufluchtsort - Frauenfussball in Russland

Frauenfussball ist in Russland nicht sehr populär. Zusammen fassend gibt es nur etwa 30 grössere Frauenverbände, zum Beispiel in Moskau und St. Petersburg. Gerade für schwule Fußballspielerinnen und -spieler heißt Fussball aber auch ein Stückchen Freiraum. Fussball ist für uns ein Zufluchtsort. Laut dem Independent Lewada Center betrachten 35 Prozente der russische Bevoelkerung die Homosexualitaet als eine Volkskrankheit.

"â??Im russischem FuÃ?ball werden wir zweifach verurteilt. Nur weil wir Frauen sind und weil wir Lesben sind. Spieler wie Sorina scheuen sich, sich zur politischen Situation zu äußern. "â??Wir sind gespannt auf die Herren-Weltmeisterschaft in Rußland. Niemand in unserem eigenen Lebensumfeld ist am Fussball der Lesben frauen beteiligt. In Russland braucht man bekannte Rollenvorbilder, wie es der geläuterte Ex-Spielleiter Thomas Hitzlsperger in Deutschland ist.

"Erst vor wenigen Monaten wurden in Russland wieder mehrere Hundert Demonstratoren verhaftet. Die Menschenrechtsaktivisten haben seit der Neuwahl von Wladimir Putin zum Staatspräsidenten im Jahr 2012 mehr als dreißig Gesetzesvorlagen und Änderungen, die die bürgerlichen Rechte beschränken, gezählt. Die Rechte der Frauen sind ebenfalls erheblich eingeschränkt worden. Einige Regierungsdokumente sagen folgendes: Frauen sollten ihren festen Sitz vor allen Dingen in der Gastfamilie einnehmen.

"Auch durch den jahrzehntelangen Einsatz der Orthodoxie wurden die erkämpften Rechte der Frauen zurückgeworfen. Es wird geschätzt, dass jede zweite russische Patientin sexistische Handlungen oder Belästigungen erlitten hat. 2018 wird den Frauen der Zutritt zu 450 Berufsgruppen verweigert, um ihre gesundheitliche und fruchtbarkeitsfördernde Wirkung zu entfalten. Aufgrund des raschen Bevölkerungsrückgangs übt der Zwang auf die Frauen großen Schaden aus.

Das Unterscheidungsmerkmal ist, dass die Lebensdauer russischer Männer um etwa zehn Jahre geringer ist. "Im Schnitt lernen Frauen in Russland öfter, aber sie bekommen ein drittes weniger Geld. Der Männerkult wird nach Ansicht der Forscherin Ekaterina Kochergina den gesellschaftlichen Fortschritt von jungen Frauen auf lange Sicht behindern. "Lediglich sechs Prozentpunkte der Männer sind der Ansicht, dass Frauen in die politische Praxis gehen sollten.

Für die Frauen selbst beträgt der Beliebtheitsgrad nur dreißig Prozentpunkte. Zudem will sich ein großer Teil der jüngeren Generationen nicht politisch engagieren. Mit den Kampfbildern aus Marseille nahm der Einfluss auf die politische Entwicklung Russlands weiter zu. In der Fanszene sind viele kleine Jungs in Ruhe und Frieden begraben. Man muss in der russichen Clublandschaft lange Zeit nach jemandem mit einer ähnlichen Vision Ausschau halten.

Erklina wurde in das Security Committee des Russian Football Association ernannt. Die 34-Jährige ist die jüngere der mehr als zwanzig Glieder - und die einzigste aller Frauen. "Gelegentlich sehen mich Männer von der Flanke her krumm an. Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, dass Frauen in den Fußballsportstrukturen nichts eingebüßt haben. Obwohl immer mehr Frauen in russische Sportstadien gehen, werden sie in der Regel von ihren Ehemännern begleitet.

An dieser Stelle möchte ich mich an mehr Frauen und jüngere Menschen wenden. Kurz darauf wurden das Frauenwahlrecht, die Abtreibungs- und Scheidungsmöglichkeit sowie die Wahl des Frauenwahlrechtes geschaffen. Seit den 1920er Jahren sind Frauen immer aktiver im Bereich des Sports, unter anderem auch in Fußballmannschaften, tätig. "Es gab dort eine sehr große Anzahl von jungen Frauen, die damals einen so idealen Typ des neuen Sowjetmenschen verkörperten.

Der Fussball gehörte zu einer weiblichen Bewegung, die es gar nicht gab.

Doch als er dann eine gewisse Signifikanz erlangt und damit die amtliche Damenpolitik in Zweifel gezogen, attackiert und untergraben hatte, wurde der Frauenfussball in der Sowjetunion wieder verbannt, und das ist der entscheidende Punkt im Vergleich zu den anderen Län dern. "Die Argumentation der Sportfunktionäre: Fussball kann zu einer Beeinträchtigung der Sexualfunktionen beitragen.

Frauenfussball war 1970 in Deutschland, 1989 in der Sowjetunion im Rahmen der Protestbewegung und der glasnostischen Verhältnisse amtlich erlaubt. "â??Das Wörtchen Feminist ist in Russland ein total beleidigendes Wörtchen und gibt es heute nicht mehr als positives Selbstdetermin, auÃ?er bei sehr jugendlichen und tiefgreifenden Feministen, die auch im Netz sehr groÃ?artige Dinge tun. Im Frauenfussball zeigt sich diese Refeminierung des amtlichen Bildes der Frau auch.

In diesem Beispiel dieser einen russichen Frauenfussballmannschaft, die dann in ihren Bikinimannschaften antrat, um ein offenbar männliches Zielpublikum zu begeistern, wurde ich auf dieses Beispiel aufmerksam gemacht. "Die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat sich auf alle Belange des Fussballs, auch auf die Mädchen- und Frauenliga, ausgewirkt. Der eine dieser Clubs mit dem Namen "Girl Power" liegt in der unmittelbaren Umgebung des Luschniki Stadions, in dem das Weltcup-Finale am kommenden Freitag, den 16. Juni, ausgetragen wird.

Spätnachmittags spielt man mit Frauen verschiedenen Alters, später am selben Tag mit erwachsenen Frauen. Die Gründerin und Leiterin von " Girl Power " ist die IT-Entwicklerin Vladimir Dolgy-Rapoport. "â??Ich habe zwei Söhne, und sie wollten schon immer mal FuÃ?ball à ?berhaupt â?? Schon nach den ersten Jahren von " Girl Power " hatte sich ein Witz durchgesetzt: Jeden Mittag trugen die gestressten Frauen ihre Kinder zum Fussball mit.

Es war ein erstes Trainingsprogramm für sie geplant, zwölf Frauen folgten, kurz darauf waren es 50. In früheren Zeiten gab es nur Männer, die aus der Garderobe herauskamen und Tücher um die Hüfte herum trafen. Man sah, wie stark die Frauen während des Trainings trainiert wurden. Manche der Männer haben gefragt, ob ihre Frauen und Mütter sich uns anschließen könnten.

"Wladimir Dolgy-Rapoport denkt darüber nach, wie die Entwicklung von "Girl Power" besser bekannt gemacht werden kann. Dabei will er mehr werben und den Fussball mit anderen Freizeitbeschäftigungen, in Parkanlagen oder auf Schulpartys verknüpfen. Zuerst brachte sie ihre Tocher zu " Girl Power ", dann wurde sie selbst zur Akteurin. "Fussball stellt eine der besten Methoden dar, um sich von der Berufstätigkeit zu befreien.

Aus emanzipatorischen Gründen spiel ich keinen Fussball, ich genieße es eben. Meiner Tocher ist das Fußballspielen vermiest worden. Fünfzehn Zuschauer und Medienvertreter aus Russland, Belarus und der Ukraine, darunter fünf Frauen, saßen an einem großen Verhandlungstisch. "Dieses Konzept der politischen Auseinandersetzung wurde völlig ausgebrannt. So zum Beispiel in Belarus oder sogar in Russland unter der Herrschaft von Janukowitsch, aber auch in der Ukraine zur Zeit von Janukowitsch.

Durch den zunächst sehr unpolitischen Fussball gelingt es einem natürlich, diese Jugendlichen für sich zu begeistern. "Viele AktivistInnen in Russland finden den Ton der westlichen Menschenrecht-Organisationen gönnerhaft und vermessen. Es geht ihnen immer darum, Frauen zu gewinnen, die in den sowjetischen Clubstrukturen kaum eine Funktion wahrnehmen. "Wir stellen fest, dass nicht alle, sondern viele der gerade aus der russichen Föderation stammenden Akteure natürlich oft von staatlicher Propaganda gefangen genommen werden und mit sehr vielen Klischees diesen Staatskrieg auch in der Ostukraine interpretieren.

Damit sich diese schwarzen Frauen "näher kommen", hat der argentinischen Fußballverband für seine Männer Tipps herausgegeben. Die Flirt-Tipps wurden in Russland als Ergänzung empfunden.