Die Flirt- und Partnersuche im Netz - das ist jetzt so selbstverständlich wie das gegenseitige Kennen lernen bei der Arbeit oder in der Diskothek. Nach Schätzungen der Branche sind mehr als elf Mio. User regelmässig auf Dating-Portalen unterwegs und ziehen ständig neue Provider in den wettbewerbsintensiven Deutschland-Märkten an. Über 2500 Einzelbörsen werben nun um Kundschaft im Deutschland .
Der deutsche Launch der weitestgehend kostenlosen Dating-App für Aufsehen gesorgt: Mit einem einfachen Bildschirm-Tuch können potentielle Netzwerkpartner ausgewählt oder verworfen werden - dieses Konzept erscheint besonders bei jugendlichen Flirtern beliebt. Dies übt auf die Industrie großen Einfluss aus, die nach den Boomzeiten zwischen 2003 und 2011 nicht mehr wächst.
Nach dem Vergleichsportal Singleboersen-Vergleich. de haben die Portale es letztmalig auf kaum 190 Mio. EUR Jahresumsatz gebracht - wovon der überwiegende Teil auf eine Hand voll großer Akteure wie Parship und Elite-Partner entfiel. In einer gemeinsamen Kampagne prüfen die Datenschutzbehörden von Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg, ob der Online-Partneraustausch den rechtlichen Anforderungen an den Schutz personenbezogener Informationen entspricht.
Vor allem Datierungsportale enthalten nämlich eine große Menge an sensiblen Informationen, die Aussagen über die betroffenen Menschen erlauben und vor allem von Inserenten sehr nachgefragt sind. In einem ersten Arbeitsgang haben die zuständigen Stellen einen 25-seitigen Katalog mit juristischen und fachlichen Fragestellungen an eine Vielzahl von Stellen übermittelt, die innerhalb eines gewissen Zeitraums zu beantworten sind.
Das ist kein Zufall, denn einige Portale haben in letzter Zeit durch fragwürdige Geschäftspraktiken die Aufmerksamkeit von Verbraucherschutzorganisationen auf sich gezogen. Kürzlich hat die Hamburgische Verbraucherschutzbehörde die Singlesbörsen Flirt-Fieber, KissNoFrog und E-Dates ins Visier genommen: Flirt-Fieber: Das Kleingedruckte versteckte die Portale, dass sich das kostenfreie Testabonnement bei nicht rechtzeitiger Kündigung durch den Kunden zu einer ordentlichen Vollmitgliedschaft ausweitet.
Doch auch die Benutzer von Dating-Portalen müssen auf eine Reihe von Dingen achten, wenn sie auf diese Weise einen geeigneten Ansprechpartner suchen wollen, abgesehen von Abonnementfallen und einem zu großzügigen Umgang damit. Die Portale unterstützen die Auswahl mit ausgeklügelten Verfahren, mit deren Unterstützung man sich online findet. Der US-Psychologe Eli J. Finkel von der Northwestern University in Chicago bezweifelt jedoch deren Wirksamkeit und hat kürzlich eine Übersichtsstudie zum Online-Dating veröffentlicht: Nach der Bewertung sind die Gesichtspunkte der Portale, Gemeinsamkeit und Kontrast, nicht entscheidend für langfristige erfolgreiche Bindungen.
Nach dem Grundsatz "Gleich und Gleich gestellt sich gern " möchten viele Portale meditieren, kritisiert der salzburgische Futurologe Reinhold Popp.