Unter einem Suborbitalflug versteht man eine Flugkurve, bei der ein Flugzeug eine große Höhe erlangt ("Flüge über 100 km" werden nach der FAI-Definition als Raumflüge klassifiziert), aber nicht in den Orbit eintritt. Suborbitalflüge werden eingesetzt, um Weltraumschiffe und Flugkörper auf ihre Raumtauglichkeit zu erproben. Manche Maschinen wurden von Anfang an so konzipiert, dass sie den Raum nur suborbitant erobern.
Auch die Einsatzprofile von Militärflugkörpern mit großer Reichweite und sehr hohen Wetter- oder Höhenflugkörpern stimmen mit denen eines Suborbitalfluges überein. Suborbitalflüge haben gegenüber dem Orbitalflug bestimmte Vorzüge, da es in der Regel viel weniger komplex ist, nur den Raum zu erfassen, ohne im Orbit zu bleiben. Der Ansari X-Preis übernahm auch die Begriffsbestimmung der FAI, wonach der Raum in einer Höhenlage von 100 Kilometern abläuft.
Um einen Orbit zu erhalten, ist zumindest die erste Kosmosgeschwindigkeit (ca. 28000 km/h) vonnöten. Deshalb sind besetzte Suborbitalflugzeuge in der Regel billiger zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben als Orbitalflugzeuge, von denen erwartet wird, dass sie verlässlich in den Orbit zurückkehren, eventuell jenseits und gefahrlos zur Erde. 2. Die für Suborbitalmissionen konzipierten Raumschiffe Raumschiffe RaumschiffOne und RaumschiffTwo benötigen keinen signifikanten Wärmeschutz, während sowohl das Space Shuttle als auch die Landungskapsel der Sojus Raumschiffe beim Wiedereinstieg aufgrund der wesentlich größeren zu zerstreuenden kinetischen Energien einen massiven und technologisch komplexeren Wärmeschutzmechanismus verwenden müssen.
Das erste Ziel der suborbitalen touristischen Flüge wird es sein, eine Höhenlage zu erzielen, in der man von der Weltraumgrenze spricht. Dazu geht die Bahn senkrecht oder senkrecht zum Boden, um die gewünschte Größe zu ereichen. Sie landen nach Erreichung der Maximalflughöhe entweder am Startort oder auf einem nicht weit entfernt liegenden Flugzeug.
Die Flugzeuge können ihre Motoren vor Erreichung der Maximalflughöhe abschalten, um allein durch den Antrieb weiterfliegen zu können. Dabei erhoffen sich die Befürworter dieser Flüge Profite von unzähligen Raumfahrt-Touristen, deren Wunsch, wie z.B. der Besuch ausländischer Welten oder auch nur ein Weltraumflug, bisher kaum realisierbar war. Ein weiterer Einsatzbereich von Suborbitalflügen ist die extreme Verkürzung der Flugzeit von Interkontinentalflügen.
Das FAI hat zwei Datensätze in der Kategorie K-1 (suborbitale besetzte Missionen). Mit der Scramjet-Technologie, mit der Überschall-Flugzeuge in großen Höhen geflogen werden können, arbeitet sie. Andererseits haben Privatinvestoren und Unternehmen erst in den vergangenen Jahren begonnen, Flugzeuge zu entwickeln, die suborbital operieren sollen - angetrieben vor allem durch den Ansari X-Preis.