Christ für Christ

Der Christus für Christus

IST JESUS EIN CHRIST? Mitten in der thematischen Auseinandersetzung um die Kreuzigung Jesu steht ein Werk des marburgischen Theologieprofessors Rudolf Bultmann über "Das Verhätnis der Urchristen Christus-Botschaft zum geschichtlichen Jesus" (erschienen im Heidelberger Hochschulverlag Carl Winter). Angesichts der Anschuldigung, dass ich ihn als Jude begreife und im Reich des Jüdischen zähle, muss ich zunächst nur fragen: War er das? war der geschichtliche Erbe?

  • Christ zu sein? Nun, wenn der christliche Friede der Friede sei mit ihm als dem Herrn ist, aber sicherlich nicht, und auch wenn er sich selbst als den Herrn - "Messias" - kennt und auch wenn er den Glaubensanspruch an sich selbst als den Herrn - hätte erheben sollen, dann wäre er trotzdem kein Christ und nicht Untergebener des Christenglaubens, dessen Ziel er doch ist.

Aber jetzt wird - besonders entschieden von Seiten Käsemanns - geleugnet, dass Jesus dem Judenreich zugerechnet werden kann, da er die Begrenzungen der Judenreligion entschieden überwunden hat. Dann erscheint es mir als ein Wortspiel, ob man ihn einen Judo nennt oder nicht; auf jeden Fall kann man ihn nicht einen Christ bezeichnen....

Unter einiger Zurückhaltung wird man über das Werk Jesu das Folgende aussprechen können. Kennzeichnend für ihn sind Exorzismus, der Verstoß gegen das Sabbatgebot, die Missachtung von Reinheitsgeboten, die Auseinandersetzung mit der jüdischen Legalität, die Gemeinde mit deklassifizierten Persönlichkeiten wie Steuereintreibern und Prostituierten, die Liebe zu Frau und Kind; auch ist erkennbar, dass Jesus kein asketischer Mensch war wie Johannes der Täufer, aber er hat gern gegessen und ein Glas Wein getrunken.

Hinsichtlich der Proklamation Jesu gibt es in diesem Kontext, was das Wesen und das Wesen Jesu angeht, nur so viel zu berichten, dass er ohne Zweifel in dem Bewusstsein erschienen ist, dass er von Gott mit dem Auftrag betraut wurde, die endzeitliche Nachricht über das Kommen G-ttes und den anspruchsvollen, aber auch einschmeichelnden und einladender Willeg.....

Am peinlichsten bei dem Bemühen, ein charakteristisches Bild von Jesus zu rekonstruieren, ist die Erkenntnis, dass wir nicht wissen können, wie Jesus sein Ende, seinen Tode, verstand. Jesu ging bewusst in Leid und Untergang über und verstand es als den biologischen oder erforderlichen Abschluss seines Werkes. Doch woher wissen wir, dass die Prophezeiungen des Leidens von der Kritikforschung als Vatikanstadt ex eventu* begriffen werden müssen?

Weshalb ist Jesus am Ende seines Dienstes nach Jerusalem gegangen? Ist die Annahme richtig, dass "Jesu Weg nach Jerusalem vor allem den Zweck hatte, die Menschen hier in der Heiligtumstadt vor die Verkündigung des Reiches des Herrn zu bringen und sie in der letzten Minute zu einer Entscheidungsfindung zu rufen", und dass "er die endgültige Entscheidungsfindung erst nach seinem eigenen Bahnzug nach Jerusalem und zum Tempel" (Bornkamm) suchte, dann rechnete er kaum mit der Vollstreckung durch die Römer, sondern mit der Ankunft der jetzt stattfindenden Herrschaft Gottes. Hierfür war er nicht verantwortlich.

Es ist schwierig, diese Ausführung als die nach innen hin erforderliche Folge seines Handelns zu verstehen, sondern sie ist auf ein Missverständnis seines Handelns als politisches Handeln zurückzuführen. Wir können nicht wissen, ob und wie Jesus in ihm einen Wert hatte. Den Weg zu einer Lösung zu finden scheinen sie zu finden, wenn die versachlichende geschichtskritische Kontemplation des Werkes Jesu abgelöst oder besser gesagt: durch eine auf der historischen - d.h. existenziellen - Auseinandersetzung mit der Historie basierende Geschichtsinterpretation vervollständigt oder fortgesetzt wird.

Es versucht, das Selbsterkenntnis zu begreifen, das hinter den historischen Erscheinungen steht und vorherrscht, die zur Versachlichung der Vision wahrnehmbar sind. Es basiert auf der Erfahrung, soweit es offen bleibt für die in der Historie angebotenen Selbstverständigungsmöglichkeiten als Möglichkeit des eigenen Ich-Verständnisses. Für sie ist die Geschichtsschreibung eine Form der Ansprache, und sie ist gewissermaßen eine Form des Hörens, nicht des entfernten Sehens....

Zu Recht sagt er mir, dass im Werk Jesu seine Aussagen das Wichtigste sind. Darin wird die widersprüchliche Geschlossenheit der Radikalisierung der Thora und der Radikalisierung gelehrt, die verstärkte Nachfrage und die grenzenlose Akzeptanz des Menschen als Sünderin, der "Kontrapunkt" der Öffnung für den Nachbarn und die totale Abhängigkeit des Menschen von Gott.

Der theologische Fachbegriff für die Prophezeiungen, die Jesus von der frühen Gemeinde erst nach seinem Tod zuerkannt wurden.